Nach dem Tausch der Bremsflüssigkeit und den Arbeiten zum Entlüften war ein Fehler im Hauptbremszylinder aufgetreten. Beim Bremsen liess sich manchmal das Bremspedal fast bis zum Boden leer durchtreten, um dann aber beim Nachpumpen wieder ordentlich zu funktionieren. Meine Vermutung war ein beschädigtes oder verschmutztes Bodenventil, das den Vordruck im Bremssystem nicht mehr aufrecht halten konnte. Nach dem Ausbau und dem Zerlegen des HBZ zeigte sich, dass grobe Fräs-Rattermarken am Zylinderboden, an dem das Bodenventil dicht anliegen soll, vorhanden waren. Diese groben Rattermarken führten langfristig zum Undichtwerden des BV.
Der HBZ (aus HH geliefert) war im Juli 2016 eingebaut und im August 2018 aufgrund des Wechsels von BSK- zu DOT 4-Bremsflüssigkeit mit neuen Dichtungen versehen worden.
Leider versäumte ich sofort Fotos der Rattermarken zu machen. Auf dem Foto des defekten Bodenventils sind die Abdrücke aber noch gut zu erkennen.
Die weiteren Beschädigungen an der Dichtfläche des BV sind mit widerleglicher Vermutung beim Entlüften des Bremssystems verursacht worden, weil das BV mit den Krampen an der Druckfeder befestigt war. M.E. sind das keine Befestigungskrampen sondern dienen der Zentrierung des BV im Zylinder.
In den HBZ neue Dichtteile eingebaut.
Die im August 2018 eingebauten Dichtteile haben immerhin ca. 43.000 km im Zusammenhang mit Bremsflüssigkeit DOT 4 ausgehalten und hätten noch nicht erneuert werden müssen.
Die Vermutung liegt nahe, dass Ausschussteile (z.B. das HBZ-Gehäuse), die üblicherweise vernichtet werden oder im nicht zugänglichen Schrott landen, mit Dichtungen, Deckel etc. versehen als ordnungsgemässes Ersatzteil illegal in den Handel gebracht werden. Auch bei einer etwas nachlässigen Qualitätskontrolle wäre, z.B. das HBZ-Gehäuse, auch als Ausschuss behandelt worden. Das bedeutet, dass nur nachgefertigte Ersatzteile, z.B. von Pekar u.a., verwendet werden oder vor dem Einbau von Ersatzteilen aus unbekannter Quelle diese erst zerlegt und geprüft werden sollten.