Hallo zusammen
Meine Geschichte ist viel zu lang, als dass ich die hier von A bis Z erzählen würde, ohne akute Langweile auszulösen. Aber ein paar Eckdaten müssen schon sein. Ich heisse Philip, bin ganz grob zeitgleich mit dem GAS-24 vom Stapel gelaufen, 1970. Ich habe immer in der Schweiz gelebt. Automobile Vorboten von „hinter“ dem eisernen Vorhang beschränkten sich bei uns immer nur auf ein paar billige Lada- und (VW-freie) Skoda-Modelle, die – wie heute einige Fernost-Marken – die Wegwerfautomobilität darstellten und solche sind jetzt quasi ausnahmslos weggerostet. Also konnte ich Wolgas in meiner Jugend gar nicht kennen.
Altes Blech und Gegenstromschwimmen waren seit jeher mein Ding, So begann ich schliesslich immer öfter durch urlaubsuntypische Ostländer zu reisen, und zwar per Zug und öffentlichem Bus. Erst dort entdeckte ich den wohlgeformten Autotyp Wolga, mein Favorit war sofort der 24er.
Im Internet erfuhr ich später auch, dass es mitten im kalten Krieg und mitten in Westeuropa ein hochinteressantes „Joint-Venture“ gegeben hatte, mit in Belgien endmontierten Moskwitsch (Scaldia)- und Wolga (Volga)-Modellen.
Ohne ernsthafte Hoffnung suchte ich dann im Net nach solchen Verkaufsanzeigen und fand prompt einen Volga M24D Kombi Jg. 1974 angeboten. Per Bahn ging ich den dann immer noch ohne überzeugte Kaufabsicht anschauen. Schuld an meinem Kauf dieses Wagens war dann einzig der an einem schönen Tag im Jahr 2006 am kantonalen Strassenverkehrsamt am Schalter sitzende Angestellte. Er versicherte mir, dass es möglich ist, dieses Fahrzeug auch bei uns zuzulassen (ohne dass es je eine Vertretung der Marke hier gegeben hätte), wenn man nur eine ausführliche Unterlagenmappe mit technischen Daten zusammenstellt. Und natürlich – das erfuhr jedoch erst nach und nach im Gespräch mit Fachleuten oder per Internet – muss man auch einige weitere Einzelheiten beachten. Das macht mich manchmal an der Güte der Idee, diese Restauration wirklich weiterzuverfolgen, zweifeln. Aber im finanziellen und restaurieurngstechnischen Bereich erachte ich den „Point of no return“ als überschritten, und nun ziehe die Vollendung meines Vorhabens durch.
Das links abgebildete Auto ist übrigens der „jüngere, kränkere Bruder“ (Jg. 1984 mit flachen Türgriffen und original schwarzem Kühlergrill) meines eigenen Restaurationsobjekts. Mein Blech sah schon beim Kauf deutlich besser aus.
Nun gut, zugelassen ist er immer noch nicht, und vorläufig erfreue ich mich am Schrauben statt am Fahren. Aber eines muss ich sagen: Die Technik ist so narrensicher, dass auch ich als autofachfremder Kaufmann und Hobbybastler mit einfachen Werkzeugen vieles selber machen kann. Das stärkt jeweils mein Selbstvertrauen und die Überzeugung an der Richtigkeit meiner Entscheidung wieder.
So, diese Gute-Nacht-Geschichte soll für heute reichen. Ihr schlaft ja schon fast alle. Irgendwann gibt es dann mehr. Z.B. Was ich erlebte, bis das Auto aus Belgien in der Schweiz war. Oder warum die mir bekannte belgische Teilequelle für deutsche Wolgafahrer vielleicht nicht mehr so ergiebig ist.
Und im dritten Teil, in .. Monaten .. Jahren (?), schicke ich dann Bilder mit dem Kennzeichen am Fahrzeug als Beweis für die gelungene Zulassung, und erste Berichte über Fahrerfahrungen.
Bis dann,
Liebe Grüsse
Philip