in GAZ - CCCP
30.05.2009 22:16
von
wolga-forum-deutschland
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Oleg Deripaska steckt hinter Opel-Deal
Er war einst der reichste Mann Russlands. Pflegt ein extrem gutes Verhältnis zum Kreml und will jetzt mit seinem Engagement beim Opel-Rettungspaket sein Comeback feiern: Oleg Deripaska.
Noch im vergangenen Jahr war Oleg Deripaska mit geschätzten 28,6 Milliarden Dollar der reichste Mann Russlands. Dann kam die internationale Finanzkrise, und im Spätfrühling schätzte die Zeitschrift "Forbes" Deripaskas Vermögen auf "nur" noch 3,5 Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro) - binnen weniger Monate hatte der Oligarch einen Großteil verloren und ist nun nur noch der zehntreichste Russe. Jetzt hofft der 41-Jährige durch sein Engagement beim Opel-Rettungspaket auf ein ebenso rasches Comeback. Mehr zum Thema
Autobauer GAZ gehört zum Firmenimperium
Der zu Deripaskas Firmenimperium Basic Element (Basel) gehörende russische Autobauer GAZ ist an dem Rettungsplan für Opel beteiligt. Wenn es nach Deripaska geht, sollen künftig Opelfahrzeuge in den Produktionsanlagen von GAZ in Nischni-Nowgorod gebaut und über das riesige Vertriebsnetz von GAZ in ganz Russland verkauft werden. Sein Vermögen machte der Physiker Deripaska mit dem Aufbau eines riesigen Firmenimperiums unter dem Dach von Basel.
Deripaska hat gutes Verhältnis zum Kreml
Anders als andere russische Oligarchen, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion riesige Vermögen anhäuften und dann auf Kollisionskurs zum Kreml gingen, hat Deripaska bislang stets auf ein gutes Verhältnis zu den Mächtigen im Moskau geachtet. Politische Kommentare vermied er sorgfältig im Gegensatz zu den gestürzten Oligarchen Boris Beresowski und Michail Chodorkowski, die heute im englischen Exil beziehungsweise im Gefängnis sitzen. Deripaskas Imperium soll es trotz aller Schulden nach eigenen Angaben inzwischen wieder besser gehen. Russland braucht den Oligarchen
"Abgesehen von ein paar schwierigen Fällen glauben wir jetzt, dass unsere Unternehmen es schaffen werden", sagte Basel-Vizechefin Olga Sinowjewa kürzlich dem "Wall Street Journal". "Die akute Phase ist vorbei, und wenn wir Verträge mit den Gläubigern schließen, wird sich die Situation normalisieren." Für den Kreml wie auch für viele westliche Gläubiger sei Deripaska "zu wichtig, um unterzugehen", kommentierte das "Wall Street Journal". Die Mitglieder seines Firmenimperiums machten gemeinsam immerhin fast zwei Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts aus und beschäftigten hunderttausende Arbeiter in ganz Russland.