in ... GAZ M-20 Pobeda
22.03.2009 13:40
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wolga-forum-deutschland
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Jubelfest für legendären Oldtimer Pobeda
Der inzwischen legendäre sowjetische Oldtimer GAS-M20, der unter dem Namen Pobeda bekannt wurde, beging am Mittwoch seinen 60. Geburtstag. Am 28. Juni 1946 ging die erste Maschine in der Stadt Gorki (heute Nischni Nowgorod) vom Band.
Wie in der Pressestelle des Autoherstellers in Nischni Nowgorod berichtet wurde, gab die sowjetische Regierung gleich nach dem Sieg bei Stalingrad die Projektierung eines neuen Personenkraftwagens in Auftrag. Am 6. November 1944 war der erste Prototyp fertig. Nur wenige Monate später, am 19. Juni 1945, wurde der Pobeda Stalin in Moskau vorgeführt. Dieser willigte dann auch ein, der Neuerung seinen späteren Namen zu geben: Pobeda heißt auf Deutsch Sieg. Die Massenproduktion begann 1946.
Dem Wagen war kein nur vorübergehendes Schicksal beschieden. Er schrieb vielmehr ein Ruhmesblatt in der Geschichte des Automobilbaus im In- und Ausland. Ihm fiel es zu, faktisch zum Geburtshelfer der Nachkriegsgeneration von Personenwagen zu werden, die im Automobilwerk Gorki gebaut wurden. Eine ganze Reihe wesentlicher konstruktiver Neuerungen, die er aufzuweisen hatte, begründete diese besondere Rolle.
"Das war ein echter ‚Sieg' unserer Konstrukteure, die es vermocht hatten, den Entwicklungen vorzugreifen und der Zeit um Längen voraus zu sein. Sie siegten über den Konservatismus des sowjetischen Automobilbaus der damaligen Zeit. Der Pobeda, der von einem Team unter Leitung des Chefkonstrukteurs Lipgart geschaffen worden ist, war das erste einheimische Fahrzeug, welches nicht ausländischen Vorbildern nachgebaut wurde. So, wie übrigens auch seine Zeitgenossen: SIS-110 und Moskwitsch-401. Mehr noch, der Pobeda lieferte sogar Anregungen für die Gestaltung der Karosse des englischen Standard Vanguard des Jahrgangs 1947, der äußerlich schon sehr an sein Vorbild erinnerte", hieß es in der Pressestelle.
Mit dem Pobeda schufen die Automobilbauer das erste einheimische Fahrzeug mit selbsttragender Karosse und das erste Serienfahrzeug der Welt mit einer Pantonkarosse. Das geschah nicht nur des Designs halber. Die vereinfachten Formen der Seitenwände beschleunigten den Prozess der Herstellung der Karosseriestanzen und machten sie kostengünstiger. Außerdem konnten auf diese Weise hervorragende aerodynamische Werte erreicht werden. Die Fülle an verchromten Details gab dem Fahrzeug zudem ein elegantes und solides Aussehen.
Der Pobeda hatte schließlich auch die ersten elektrischen Blinker und Bremslichter sowie die ersten Hupen mit hoher und tiefer Tonlage. Die Vorderradaufhängung war unabhängig. Es gab eine hydraulische Kupplungsbremse, ein Dreigang-Synchrongetriebe und eine V-förmige Frontscheibe - alles Besonderheiten des Modells.
Der Salon des Fahrzeugs war komfortabel gestaltet und bot fünf Personen Platz. Bei einer Gesamtmasse von 1 460 Kilogramm erreichte der Pobeda eine Höchstgeschwindigkeit von 105 Kilometer pro Stunde. Die Beschleunigung aus dem Stand auf 100 Km/h belief sich auf 46 Sekunden. Auf 100 Kilometer betrug der Verbrauch 11 Liter Benzin.
Um den Wagen wirtschaftlicher zu gestalten, wurde er mit einem 4-Zylindermotor mit 2 100 Kubikzentimeter Hubraum ausgestattet. Auf die ursprünglich geplante Variante eines 6-Zylindermotors wurde aus diesem Grunde verzichtet.
Mit dem Pobeda begann das Automobilwerk Gorki auch mit dem Export von Fahrzeugen, teilte die Pressestelle mit.
Der Pobeda musste mehrere Verjüngungskuren über sich ergehen lassen. Neben dem Basismodell mit Stufenheck wurde er auch als Kabriolett sowie als Taxi und Krankenwagen produziert. Als dann die Erschließung des landwirtschaftlichen Neulands begann, wurde er als komfortabler Jeep Gas-M72 angeboten, der seinerzeit nichts Gleichwertiges in der Welt hatte.
In den 12 Jahren, in denen der Pobeda vom Band gegangen ist, verließen insgesamt 235 999 Fahrzeuge die Werkhallen. Die polnische Variante des Wagens, unter dem Namen Warszawa-223, wurde sogar bis 1973 produziert und übertraf sein Original mit 253 000 Fahrzeugen.
Für die Konstruktion und die Vorbereitung der Produktion des Pobeda wurde das zahlreiche Werkskollektiv mit dem Staatspreis der UdSSR geehrt. Quelle: RIA Novosti