Hallo und herzliche Grüße auf die schöne Insel Rügen,
das herausgefallene Teil gehört in den Kanal, in dem die Beschleunigerpumpe die von ihr geförderte Menge Benzin transportiert. Bei abgenommenem Vergaserdeckel ist dieser Kanal recht schnell daran zu erkennen, wenn dort Sprit rausspritzt beim Betätigen der Drosselklappe, also beim Gasgeben. Fehlt dieses Nadelventil, dann arbeitet die Beschleunigerpumpe nicht ordnungsgemäß. Die Beschleunigerpumpe heißt nämlich deswegen so, weil sie den Moment des Anstiegs der Luftmenge zur Gemischbildung um Ansaugkanal mit einem von der Menge her definierten Spritzer Benzin versorgt, weil beim öffnen der Drosselklappe der Luftstrom stark ruckartig ansteigt und damit das Gemisch so stark abmagert, weil die Gemischbildung abreißt, sodass der Motor ausgehen würde. Die eingespritzte Menge sorgt also dafür, dass der Motor sauber hochdreht, also beschleunigt, ohne abzusterben. Soviel dazu.
Dein wahres Problem scheint mir aber nicht wirklich in der Vergasereinstellung zu liegen, sondern eher im Ansaugtrakt. Ich vermute, die Ansaugkrümmerdichtung ist kaputt und der Ansaugtrakt ermöglicht das Eindringen der Nebenluft. Mit zu viel Luft ist das Gemisch nicht zündfähig, erst beim Vollgasgeben kommt so viel Benzin hinzu, dass der Motor anspringt. Die Nebenluft verhindert jedoch einen sauberen Motorlauf und der Motor geht wieder aus. Klatschnasse Zündkerzen passen zwar nur bedingt zu dieser Theorie, die können aber auch durch deine herausgefallene Rückschlagverntilnadel der Beschleunigerpumpe verursacht worden sein.
Die Grundeinstellung der Einstellschraube(n?) für die Gemischzusammensetzung hast du schon richtig vermutet: Ganz rein und dann Zweieinhalb Umdrehungen wieder raus. Damit kann man arbeiten, wenn der Motor sauber startet, sauber Gas annimmt, beschleunigt und sauber Standgas hält. Die Feineinstellung kann man dann im Rahmen der Probefahrten vornehmen und die Stellung ermitteln, mit der die beste Beschleunigung, also die beste Durchzugskraft erreicht wird und wie dann die Kerzenbilder aussehen.
Fazit: Bringe zuerst den Vergaser in Ordnung, also bringe die Nadel mit der Spitze nach unten zurück in den Kanal der Beschleunigerpumpe. Beim Gasgeben sollte dann dort, wo du die rote Markierung gesetzt hast, ein feiner Strahl Benzin in den Ansaugkanal des Vergasers spritzen. Wichtig ist die Menge des eingespritzten Benzins. Zu wenig bedeutet: Motor ruckelt mit Aussetzern beim Gasgeben und zu viel bringt beinahe die gleichen Effekte...
BEVOR du nun jedoch den Vergaser erprobst, solltest du den Abgas- und Ansaugkrümmer abbauen und die Dichtung erneuern. Die bekommst du bei den einschlägigen Händlern in der e-Bucht oder z.B. Ural-Hamburg oder, wenn du magst, auch bei mir. Solltest du weiterführende Fragen haben, die hier in diesem Forum nicht ausführlich und/oder zeitnah behandelt werden, dann kannst du gern auch mal bei uns im UAZ-Forum reinschauen. Die K126er Vergaser erfreuen sich nämlich auch auf den UAZ-Motoren wachsender Beliebtheit. Es gibt bei uns eine große Anzahl interessanter Beiträge von erfahrenen Betreibern der 126er Vergaser. Ich selbst fahre auf den UAZ-Autowagen zwar 129er, gleichwohl ist der "große" Bruder des 126ers auf meinem V8 im GAS66 in Betrieb. Beim 126er auf dem GAS66 handelt es sich jedoch um einen Zweikanal-Fallstromvergaser und der 126er für den 24er Wolga und für die moderneren UAZ-Jeeps ist ein zweistufiger Registervergaser, gleichwohl sind die Grundprinzipien der Beschleunigerpumpe durchaus vergleichbar. Was ich damit sagen will: Ich hoffe, es handelt sich bei deinem 126 um einen zweistufigen Registervergaser. Du erkennst das daran, dass die beiden Drosselklappen NICHT gleichzeitig aufgehen. Das wollte ich nur mal am Rande erwähnt haben... Der Zweikanal-126er des GAS66 muss nämlich beide Viererbänke des V8 GLEICHZEITIG versorgen.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Fehlersuche. Würde mich freuen, wenn dir meine Anregungen helfen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung deines Themas. Halte uns bitte auf dem Laufenden. DANKE.
Beste Grüße
Rüdi