Hallo Alex,
normalerweise KEINE dolle Sache: Viele Schrauben und ein wenig Glück, dass der Kopf nicht zu sehr "angewachsen" ist am Block.
WICHTIG: Du brauchst auf alle Fälle einen Drehmomentschlüssel.
Also ohne Anspruch auf Vollständigkeit empfehle ich folgende Vorgehensweise:
Kühlwasser ablassen.
Luftfilter und Vergaser sowie die Unterdruckleitung zum Zündverteiler abschrauben.
Ventildeckel abschrauben und Zündkerzenstecker abziehen.
Ansaug- und Abgastrakt abschrauben oder "nur" das Hosenrohr am Abgaskrümmer abschrauben, aber wenn man schon mal dabei ist, dann kann man auch gleich die Dichtung am Ansaug- und Abgastrakt erneuern.
Dann Kipphebelwelle abschrauben.
Stößelstangen entnehmen: WICHTIG HIERBEI: Die Einbaulage kennzeichnen, also welche Stößelstange wo hingehört. Am besten so hinlegen, wie im Motor eingebaut, also 1 noch vorn und 8 ganz hinten.
Das der Keilriemen noch runter muss von der Wasserpumpe und der Schlauch vom Thermostatgehäuse zum Kühler ab muss, ist auch klar, oder? Dann die Muttern der Stehbolzen lösen. WICHTIG HIERBEI: In umgekehrter Reihenfolge wie beim Anziehen beschrieben, dieMuttern lösen.
Wenn alle Muttern der Stehbolzen abgeschraubt sind, es müssten 10 Stück sein, also 5 links und 5 rechts auf den Stehbolzen, dann sollte sich der Kopp bereits lösen lassen.
ES SEI DENN: Du hast einen Motor, bei dem die Wasserpumpe AUCH am Block angeschraubt ist. DAS weiß ich natürlich nicht.
Wenn der Kopf denn runter ist: Umdrehen und die Ventile in Augenschein nehmen. Nun könnte man sich auch noch speziell um die Ventile kümmern, die also ausbauen und dann die Ventilsitzringe beäugen... aber das ist wieder ein gaaaanz andere Geschichte...
Die Lagerfläche am Kopf und am Motorblock sorgfältig reinigen. Am Block die Ränder der Laufbuchsen prüfen, die sich erhaben zum Block ein klein wenig herausragend spürbar fühlen lassen müssten. Sollte hier der Rand auch nur einer Laufbuchse NICHT erhaben zur Blockfläche abheben, dann wird die neue Kopfdichtung es schwer haben, an dieser Stelle den Brennraum zu dichten.
Beim Einbau der neuen Kopfdichtung auch auf die Einbaulage achten, also welche Seite oben und unten ist, am besten bei der alten Dichtung abgucken und hoffen, das die richtig rum drin war...
Dann der Reihenfolge nach, wie ausgebaut, alles wieder einbauen. WICHTIG: Die Reihenfolge BEACHTEN beim Anziehen der Muttern der Stehbolzen und das Drehmoment: Beim 1. Mal anziehen so ungefähr 60NM und dann nicht mehr als 70 bis 75NM. Mögen mich die wahren Auskenner und Spezialisten verbessern, wenn sie andere Werte empfehlen, aber ich habe mit diesen Werten gute Erfahrungen gemacht. Bei größerem Drehmoment reißen gern die Stehbolzen aus dem Block. Ich habe auch schon überdrehtes Feingewinde an Stehbolzen gesehen... beides nicht wirklich witzig und dann kommt die Weisheit: Nach FEST KOMMT LOSE oder nach FEST KOMMT AB UND NACH AB KOMMT VIEL ARBEIT....
Abschließend müssen die Ventile neu eingestellt werden. Ich habe bei allen meinen Motor 0,25mm Ventilspiel eingestellt. Auch hier gibt es abweichende Meinungen. Das Rep-Handbuch empfiehlt - glaube ich - 0,35mm...
Nach erfolgreichem Abschluss der Arbeiten und nach ein paar mal warmfahren muss das Anzugsdrehmoment und das Ventilspiel erneut geprüft werden. Also Ventildeckel wieder runter, Kipphebelwelle wieder runter und dann die Muttern der Stehbolzen erneut mit (nicht mehr als 75Nm!!!) anziehen. Dann Ventilspiel prüfen und das war`s dann.... hoffentlich.
Wie gesagt, KEINE große Sache, gleichwohl nicht inner Stunde erledigt...
Falls ich was vergessen haben sollte, dann trägt es vielleicht ein jemand anderes nach.
Die Kopfdichtungsaktion an meinem UAZ-Motor ist schon wieder etliche Monde her ...
Viel Erfolg und EINES KÖNNTE AUCH NICHT SCHADEN: Einfach mal im Rep-Handbuch nachlesen, was dort geschrieben steht zum Thema Kopfdichtung.
Beste Grüße und gutes Gelingen
Rüdi